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Was der Buddha zum kritischen Umgang mit seinen Lehren und Lehrern sagte

Aus dem Mahaprajnaparamita Sutra

Die vier Arten des Verlassens

  1. Stütze dich nicht auf die Person; stütze dich auf die Lehre.
  2. Was die Lehre angeht, stütze dich nicht auf die Worte; stütze dich auf die Bedeutung.
  3. Was die Bedeutung angeht, stütze dich nicht auf die zu interpretierende Bedeutung; stütze dich auf die endgültige Bedeutung.
  4. Was die endgültige Bedeutung betrifft, stütze dich nicht auf das gewöhnliche Bewusstsein; stütze dich auf die ursprüngliche Weisheit.

Aus dem Mahaparinibbana Sutta

»Lehre das Dharma, verkünde es, führe es ein, erkläre es, untersuche es, mache es deutlich und sei in der Lage, durch die Mittel des Dharma falsche Lehren, die erschienen sind, zu widerlegen.«

Das Überprüfen des Lehrers (Vimamsaka Sutta)

[…]

(2) »Mönche, ein Mönch, der die Dinge erforscht und nicht fähig ist, den Geist eines anderen zu erkennen, sollte den Tathagata erforschen, um herauszufinden, ob dieser vollkommen erwacht ist oder nicht.«

[…]

(4) »Mönche, ein Mönch, der die Dinge erforscht und nicht fähig ist, den Geist eines anderen zu erkennen, sollte den Tathagata in Bezug auf zwei Arten von Zuständen erforschen; Zustände, die durch das Auge wahrnehmbar sind, und Zustände, die durch das Ohr wahrnehmbar sind: ›Sind am Tathgata irgendwelche verunreinigten Geisteszustände durch das Auge oder das Ohr wahrzunehmen oder nicht?‹ Wenn er ihn erforscht und untersucht, wird er erkennen ›Am Tathagata sind weder durch das Auge noch durch das Ohr Zustände wahrzunehmen, die auf verunreinigte Geisteszustände hinweisen.‹«

(5) »Wenn er dies erkannt hat, erforscht er ihn auf folgende Weise weiter: ›Sind am Tathagata irgendwelche gemischten Geisteszustände durch das Auge oder das Ohr wahrzunehmen oder nicht?‹ Wenn er ihn erforscht, wird er erkennen: ›Am Tathagata sind weder durch das Auge noch durch das Ohr Zustände wahrzunehmen, die auf gemischte Geisteszustände hinweisen.‹«

(6) »Wenn er dies erkannt hat, erforscht er ihn auf folgende Weise weiter: ›Sind am Tathagata irgendwelche geläuterten Geisteszustände durch das Auge oder das Ohr wahrzunehmen oder nicht?‹ Wenn er ihn erforscht, wird er erkennen: ›Am Tathagata sind sowohl durch das Auge als auch durch das Ohr geläuterte Geisteszustände wahrzunehmen.‹«

(7) »Wenn er dies erkannt hat, erforscht er ihn auf folgende Weise weiter: ›Verfügt dieser Ehrwürdige über diesen heilsamen Zustand schon seit langer Zeit oder erst seit kurzem?‹ Wenn er ihn erforscht, wird er erkennen: ›Dieser Ehrwürdige verfügt über diesen Zustand schon seit langer Zeit und nicht erst seit kurzem.‹« 

(8) »Wenn er dies erkannt hat, erforscht er ihn auf folgende Weise weiter: ›Hat dieser Ehrwürdige Ansehen und Ruhm erworben, so dass man die Gefahren [die mit Ansehen und Ruhm verbunden sind] an ihm beobachten kann?‹ Denn, ihr Mönche, solange ein Mönch weder Ansehen noch Ruhm erworben hat, wird man bei ihm die Gefahren [die mit Ansehen und Ruhm verbunden sind] nicht finden; aber wenn er Ansehen und Ruhm erworben hat, kann man solche Gefahren bei ihm finden. Wenn er ihn erforscht, wird er erkennen: ›Dieser Ehrwürdige hat Ansehen und Ruhm erworben, aber die Gefahren [die mit Ansehen und Ruhm verbunden sind] sind bei ihm nicht zu beobachten.‹«

(9) »Wenn er dies erkannt hat, erforscht er ihn auf folgende Weise weiter: ›Ist dieser Ehrwürdige selbstbeherrscht, ohne Angst, nicht von Angst beherrscht, und vermeidet er das Schwelgen in Sinnesvergnügen, weil er aufgrund der Vernichtung der Begierde ohne Begierde ist?‹ Wenn er ihn erforscht, wird er erkennen: ›Dieser Ehrwürdige ist selbstbeherrscht, ohne Angst, ist nicht von Angst beherrscht, und er vermeidet das Schwelgen in Sinnesvergnügen, weil er aufgrund der Vernichtung der Begierde frei von Begierde ist.‹«

[…]

(11) »Der Tathagata, ihr Mönche, sollte darüber hinaus noch weiter befragt werden: ›Gibt es im Tathagata irgendwelche verunreinigten Geisteszustände, die mit Auge oder Ohr wahrgenommen werden können oder gibt es sie nicht?‹, Der Tathagata würde folgendermaßen antworten: ›Es sind im Tathagata keine verunreinigten Geisteszustände zu finden, die durch das Auge oder das Ohr wahrgenommen werden können.‹«

[…]

(13) »Wenn er gefragt würde: ›Gibt es im Tathägata irgendwelche geläuterten Geisteszustände, die mit Auge oder Ohr wahrgenommen werden können, oder gibt es sie nicht?‹, würde der Tathagata folgendermaßen antworten: »Im Tathagata finden sich geläuterte Geisteszustände, die mit Auge oder Ohr wahrgenommen werden können. Sie sind mein Pfad und mein Gebiet, dennoch identifiziere ich mich nicht mit ihnen?‹«

[…]

(16) »Mönche, wenn durch diese Gründe, diese Worte und Ausdrucksweisen bei jemandem Vertrauen in den Tathagata gepflanzt, verwurzelt und gefestigt wurde, so sagt man, dass sein Vertrauen durch Gründe gestützt wird, in Einsicht verwurzelt wird und fest ist; es kann von keinem Asketen oder Brahmanen oder Deva oder Mara oder Brahma oder von sonst irgendjemandem in der Welt zerstört werden. Auf diese Weise, Mönche, findet das Erforschen des Tathagata im Einklang mit dem Dhamma statt, und so wird der Tathagata im Einklang mit dem Dhamma erforscht.«

Majjhima Nikaya 47, Der Forscher (Vimamsaka Sutta; 1317-20)
Deutsche Übersetzung mit freundlicher Erlaubnis aus »In den Worten des Buddha«, Bhikkhu Bodhi, Verlag Beyerlein & Steinschulte, S. 87-89

Buddha über schlechte spirituelle Freunde

»Hingabe gegenüber den Unreifen bringt Elend mit sich.
Sind sie doch wie unsere Gegner.
Es ist das Beste solche Leute nie zu sehen, nie zu hören
und keine Hingabe an sie zu haben.« – Mitra-vargha, Enge Freunde

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