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Fünf Arten falscher Meister

Buddha

»Wenn es angemessen wäre, alles was der Lehrer unternimmt als korrekt zu betrachten, dann gäbe es keinen Grund für den Buddha die nötigen Qualifikationen eines Lehrers in solch großem Detail zu erklären.« (S.H. der 14. Dalai Lama)

Was der Buddha sagt

„Fünf Arten von Meistern sind in der Welt zu finden, Moggallano, welche fünf?

Da nimmt ein Meister, obwohl er nicht vollkommen in Tugend ist, für sich in Anspruch: ‚Ich bin vollkommen in Tugend‘, und behauptet: ‚Meine Tugend ist rein, lauter, fleckenlos.‘

Seine Schüler sehen: ‚Obwohl er nicht vollkommen in Tugend ist, nimmt dieser Herr Meister für sich in Anspruch er sei vollkommen in Tugend, und sagt, seine Tugend sei rein, lauter, fleckenlos. Wenn wir das Hausleuten erzählen würden, wäre es ihm nicht angenehm; was ihm aber unangenehm ist – wie sollen wir damit umgehen? Er schätzt doch die Versorgung mit Kleidung, Almosenspeise, Lagerstatt, Arznei im Fall der Krankheit. Wie du mir, so ich dir!‘

Bei einem solchen Meister, Moggallano, drücken die Schüler in puncto Tugend ein Auge zu, und der Meister erwartet von den Schülern, dass sie in puncto Tugend ein Auge zudrücken.

Weiter, Moggallano: Da nimmt ein Meister, obwohl er nicht vollkommen in der Lebensführung ist, für sich in Anspruch: ‚Ich bin vollkommen in der Lebensführung‘ …, obwohl er nicht vollkommen in der Lehrdarlegung ist, für sich in Anspruch: ‚Ich bin vollkommen in der Lehrdarlegung‘ …, obwohl er nicht vollkommen im Erklären ist, für sich in Anspruch: ‚Ich bin vollkommen im Erklären‘ …, obwohl er nicht vollkommen im Erkenntnisblick ist, für sich in Anspruch: ‚Ich bin vollkommen im Erkenntnisblick‘ …

Diese fünf Arten von Meistern sind in der Welt zu finden, Moggallano.

Ich aber, Moggallano, bin vollkommen in der Tugend, in der Lebensführung, in der Lehrdarlegung, im Erklären, im Erkenntnisblick und sehe: So bin ich: Meine Tugend, Lebensführung, Lehrdarlegung, Erklärung, mein Erkenntnisblick ist rein, lauter, fleckenlos. Bei mir brauchen meine Schüler wegen dieser Dinge kein Auge zuzudrücken, und ich erwarte nicht von meinen Schülern, dass sie ein Auge zudrücken.“

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Aus „Der Buddha und sein Orden“, Verlag Beyerlein und Steinschulte, http://www.buddhareden.de/
© Beim Verlag. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages

Weitere Worte des Buddha zum Thema

Am Tathagata sind weder durch das Auge noch durch das Ohr Zustände wahrzunehmen, die auf verunreinigte Geisteszustände hinweisen.“ (MN 47: Vimamsaka Sutta, 4-5)

Zu empfehlende deutsche Übersetzung des Suttas: Bhikku Bodhi: Das Überprüfen des Lehrers, MN 47, Vimamsaka Sutta, in: Bhikku Bodhi, In den Worten des Buddha, Beyerlein und Steinschulte, 2. Aufl. Stammbach 2011.

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Siehe auch